Die Kinder der kleinen Freiheit - Jahrgang 1944 - 1946
Die Kinder der kleinen Freiheit - Jahrgang 1944 - 1946
Die Kinder der Pestalozzi-Schule-Hamburg Jahrgang 1944 - 1946
 Die Kinder der Pestalozzi-Schule-HamburgJahrgang 1944 - 1946  

Brief von Sydney Rene an Alfons.  Rene ist 2021 verstorben

Sydney Melchior

Brief von Rene Sydney Melchior Sept. 2014

Hallo Alfons,

 

Meinen Glückwunsch zu der erfolgreichen Heimkehr in das heimatliche Reich, Ich hoffe, daß Du mit Deiner Frau einen schönen Urlaub verleben konntest!

Ich kann Dir erst heute antworten, weil ich selbst auch einige Tage außerhalb unserer geliebten "Hammaburg" war und es mir gesundheitlich auch seit einiger Zeit nicht so besonders gut geht. Bitte Endschuldige deshalb meine verspätete Anwort, auf die ich Dir gerne antworten möchte.

 

Vielen Dank für Deine nette mir vor Deinem Urlaub gesandte und sehr informative Nachricht mit den anhängenden interessanten Fotos vom Kiez.

Du hast ja auch eine wirklich sehr interessante eigene Familiengeschichte, mit Vergnügen habe ich mir die historischen Fotos von Dir angesehen -

und das gleich dreimal hintereinander...- nebst der Gaststätte auf der Reeperbahn und den Fotos Deiner Verwandten und Schauspielerin am St.Pauli Theater, daß sind grandiose und wertvolle einmalige Aufnahmen aus der Zeitgeschichte Hamburgs, Bravo, Danke sehr für die Zusendung.

 

Als Kind war ich etwa 3-4 mal mit meiner Großmutter und meiner Tante im St.Pauli Theater, wenn es dort Kindgerechte Vorstellungen usw. gab, oftmals waren die Vorstellungen auch auf Plattdeutsch, daß war immer sehr lustig und lehrreich und meine Oma und meine Tante und ich waren immer begeistert darüber, denn die ganze Familie sprach natürlich oft als gebürtige Hamburger perfekt Plattdeutsch und schrieb damals noch größtenteils in Sütterlin ihre Briefe an Freunde und Verwandte.

 

Die von Dir erwähnte "Erste Tankstelle" auf dem Kiez vor der Davidswache kenne ich natürlich auch noch, später war dort schräg gegenüber auch der erste Hähnchengrill Deutschlands, der "Wienerwald", Ecke Davidstraße/Reeperbahn.

Der Inhaber vom "Wienerwald" hieß - wenn ich mich heute noch recht erinnere, Helmut Jahn, er ging vor dem Krieg zusammen mit meinem Vater auf die Hotelfachschule in Düsseldorf, beide waren gelernte Köche und bis in die 80er Jahre persönlich gut miteinander befreundet.

 

Weiteres aus meinen Erinnerungen:

 

Übrigens, daß allerbeste Eis - in damals noch vielen unbekannten Variationen - gab es in der Osterstrasse bei dem Italiener ADDA-EIS, nahe dem Kaifu-Freibad, da mußte ich dann oft am Sonntag nach dem Mittagessen mit 3 großen Glasschüsseln aus Oma's sorgsam gehüteten Schrank mit Kristall und Porzellan - per Fahrrad - zu ADDA-Eis fahren um diverse Eiskugeln und eine ganze Schüssel mit Schlagsahne einzukaufen, dann raste ich mit meinem geliebten Fahrrad in Höchstgeschwindigkeit zurück - allen Verkehrsregeln zum Trotz - und dann hat die gesamte Familie zuhause nur noch Eis mit Sahne geschlemmt und im Sommer die Schleckereien herzhaft genossen.

Gottseidank sind mir damals bei diesen häufigen "Eistransporten" niemals eine der wertvollen und überaus geliebten Kristallschalen meiner Urgroßmutter oder Großmutter, jemals auf dem Hin- und Heimweg, kaputtgegangen...! Ohje, daß wäre wohl eine totale Katastrophe gewesen...Uppps!

 

In den ganz frühen Jugendjahren haben wir als Kinder immer auf den "Eismann" gewartet, welcher einmal wöchentlich mit seinem Pferdefuhrwerk Stangen-Eis für die Haushalte und die damaligen Kühlschränke anlieferte. Dann durften wir von dem Bruch- und Splittereis soviel naschen, wie wir wollten, welches uns der Eismann nach seiner Arbeit mit dem Eispickel an den großen Eisblocks, immer erlaubte.

Wenn man dann eine kleine Tüte "Ahoi-Brausepulver" - die man vorsorglich organisiert hatte - auf das Brucheis streute, war das für uns Kinder ein Hochgenuß.

 

Den zufällig auf die Straße gefallenen Pferdedung haben wir mit einer Schaufel aufgesammelt und in den Schrebergarten unserer Großeltern gebracht, damit sie ihre Gemüsebeete und Gartenpflanzen damit düngen konnten.

Die Resultate meiner/unserer Bemühungen waren jeden Sommer die absolut köstlichen selbstgemachten Roten und Grünen Grützen mit Milch, die uns Ur-Oma und Oma in ihrem Schrebergarten servierten, aber auch der Brotpudding mit Rosinen und selbstgemachter Kirschsoße war eine Delikatesse für uns.

Das aber kennen die allermeisten der heutigen Kinder nicht mehr, weil ihnen die Armut und die Not nach dem Zweiten Weltkrieg glücklicherweise erspart blieb!

Obwohl wir heute leider wieder eine schwere soziale Armut in Deutschland haben - Dank der regierenden Parteien - haben die damaligen Notzeiten nach dem Krieg uns alle zu einer hilfsbereiten Gemeinschaft vereint - ob Groß oder Klein, ob Jung oder Alt, jeder half jedem, man teilte immer alles was man hatte....!

 

Zu mir sei gesagt, wenn nicht Dir und/oder Uwe schon vormals erwähnt;

 

Ich Liebe unser Hamburg über alles und möchte in keiner anderen Stadt auf dieser Welt mehr dauerhaft leben und hier auch zu Grabe getragen werden.

Mein Herz gehört unverbrüchlich dieser Stadt, seit meiner Geburt in Blankenese/nahe Süllberg und meiner gesamten späteren Jugendzeit in Altona - heute genannt Bezirk Eimsbüttel - welche ich ab dem 2. Lebensjahr mit meiner Mutter (ohne meinen Vater, der damals in Kapstadt/Südafrika lebte und dort anfangs im Hilton-Hotel Küchenchef war) - in der Oelkersallee verbrachte - nahe der Sternbrücke, Schulterblatt, Juliusstraße, Stresemannstraße, Bernstorffstraße usw., bin ich niemals wieder von dieser großartigen und einmaligen wunderschönen Stadt, losgekommen.

(Obwohl ich früher fast überall auf der Welt war, an vielen schönen Orten und in interessanten Ländern, hatte ich immer Heimweh nach meinem geliebten Hamburg und bei jeder Rückkehr in diese großartige Stadt hat mich stets Wehmut ergriffen und ich hatte bei der Heimkehr immer eine Träne im Auge.)

 

Ich habe mich als junger Bengel überall herumgetrieben, von dem Freibad Kaifu bis zum Sternschanzenpark (sich im Sommer mit den "Exis" bolzen, und im Winter in Schnee und Eis die Hänge vor dem Wasserturm abwärts rodeln und glitschen...ect.), bis hin zum Schlachthof, Feldstraße/Pferdemarkt (Haus der Jugend) und über den gesamten Kiez bis zum Bismarkdenkmal und runter zum Hafen und an die Elbe und auch bis rüber nach Finkenwerder und in das Alte Land/York mit dem Fahrrad durch den Alten Elbtunnel (zum Äppel', Birnen, Kirschen und Gemüse bei den geizigen Bauern klauen) und die Beute dann zu Oma heimzubringen, war für mich und meine Jugendfreunde eine liebgewonnene Aufgabe und teilweise auch selbstauferlegte Verpflichtung.

 

Auf dem damals noch sehr großen aktiven hamburger Schlachthof an der Sternschanze/Lagerstraße, haben wir Bengel's noch bei den Schlachtern um Fleisch gebettelt und sind oftmals mit riesen großen Paketen mit Fleisch, Würsten und Aufschnitt beschenkt worden, welche wir unseren Familien dann sofort

nach Hause brachten. (Wenn dann die Großmutter oder die Mutter daraus ein leckeres Essen zubereitet hatte, war man Stolz wie ein Prinz und hatte so auch etwas Sinnvolles für die gesamte Familie getan.)

 

Auch wenn man als Schulkind und junger Bengel mit seinen Kameraden etwas Zeit hatte (vorwiegend in den Schulferien oder an den Feiertagen) sind wir alle zusammen meistens abends in den Freihafen geradelt und haben unsere "Beutezüge" bei den Schuppen der damaligen englischen Besatzungsmacht gemacht, indem wir durch die geöffneten 3mtr. hohen Fenster-Luken - mittels Räuberleiter - eingestiegen sind und uns aus dem unermesslich großen Vorratslager mit div. 10 Kilo schweren Dosenfrüchten (Pfirsiche, Aprikosen, Ananas usw.) und Rosinen, Bananen, Kokosnüssen und den 500gr. großen Cadbury-Schokolade Tafeln, ausgiebig bedient haben...!

(Allerdings mußten wir uns - bevor wir an den Zollhäuschen vorbei in den Freihafen radelten - zuerst einmal ein Loch in den hohen Drahtzaun schneiden, damit wir später unsere gesamte "Beute" durch den Zaun durchschieben konnten, um sie danach abtransportieren zu können!), ohne vom Zoll erwischt zu werden..., denn eine Rückfahrt mit der Beute aus dem Zollhafen - vorbei an den Grenzhäuschen des Zolls - war natürlich nicht möglich.)

 

Natürlich haben wir dann nach erfolgreichem Beutezug genascht - bis hin zu den Bauchschmerzen - aber den allergrößten Teil haben wir brav bei unseren Eltern, Großeltern und Nachbarn abgeliefert!

Das war in den Zeiten nach der Hungersnot und der allgemeinen Not nach dem zweiten Weltkrieg schon sehr wichtig, auch wir als kleine Jungs/Bengel's haben - wenn auch nur ein klein wenig - etwas zur Unterstützung der Familien beigetragen, daß machte uns dann sehr Stolz.

 

Das wirklich große Glück war, daß man in der Jugendzeit ein Fahrrad geschenkt bekommen hatte (meist durch die Großeltern oder der gesamten Familie), welche sich das oftmals vom Munde abgespart hatten, daß war der absolute Hit, man war beweglich und flexibel und konnte an jeden Ort gelangen.

 

Eine entfernte Verwandte wohnte mit ihrer Familie damals in der Seilerstraße Nr.7 IV Stock, schräg gegenüber habe ich von meinem 7-15 Lebensjahr 3 x pro Woche bei BC-Sportmann - In der Turnhalle der Schule Seilerstraße - geboxt.

Den Vereinsbeitrag mußte ich mir selber besorgen, egal wie, meine Mutter gab mir kein Taschengeld. Den Kinobesuch in der Alten Flora am Schulterblatt mußte ich mir auch selbst verdienen, sonst hätte ich mir die Westernfilme mit z.B. Tom Mix oder Piratenfilme mit Erol Flinn gar nicht am Sonntagmittag ansehen können...Upps, geschweige dann später den Eintritt am Nachmittag - nach der Flora - für meine Besuche zum Tanz-Treff mit Rock'N'Roll im "Kaisersaal" in der Eimsbüttler Str., bezahlen und mir eine Coca Cola gönnen können!

 

Was blieb mir und meinen Kameraden und Freunden in dieser bitteren Zeit also übrig...., wir waren alle Klamm und immer Ausgemistet und hatten nur ein paar Pfennige in den Taschen, deshalb haben wir uns aus den völlig zerbombten Häusern das wertvolle Altmetall gewuppt (Zink,Kupfer,Blei usw.) und an die Schrotthändler gegen gutes Bares (in guter deutscher D-Mark), verscheuert.

Dann hatten wir ein wenig Taschengeld und konnten unsere eigenen Bedürfnisse erfüllen und auch einmal ein Mädel zu einer Cola oder zu einem Eis oder für einen Kinobesuch einladen, insbesondere wenn man frisch verknallt war!

Denn die Mädels hatten damals noch sehr viel weniger Taschengeld - wenn überhaupt - als wir Jungs, insofern war es natürlich selbstverständlich, daß man den Eintritt für die Mädchen in's Flora-Kino oder zum Jugendtanz in den Kaisersaal bezahlte und sie einlud und ihnen Eis und Cola ect. spendierte.

 

("Der Eintritt in das Flora-Kino am Schulterblatt kostete am Sonntagmittag 0,50 Pfennige, der Eintritt im Tanzpalast Kaisersaal 1,50 DM und die Cola 1,00 DM.

Eine Kugel Eis bei ADDA-EIS kostete 0,20 Pfennig, ein Liter frische Vollmilch vom Hahn 0,40 Pfennige (mit Alpaka-Henkel-Milchkanne), ein Brötchen 0,05 Pfennig., ein 2 Kg. Brot 1,30 DM, ein Kilo Faßbutter 1,60 DM (direkt vom Faß beim Milchmann in Butterbrotpapier eingewickelt...), die Straßenbahn-Fahrkarte für Linie  Nr.2 kostete damals 0,10 Pf für den gesamten Innenstadtbereich, sowie 0,20 Pf. für eine erweiterte Strecke, für den Gesamtbereich Hamburg's mußte man seinerzeit 0,30 Pf. bezahlen.") 

 

Ansonsten hat man sich in dem Alter ein paar Groschen/Pfennige hinzuverdient, in dem man Fenster bei den Nachbarn putzte, Einkäufe erledigte oder sonstige Dienstleistungen für ältere Nachbarn übernahm, oder man hat Zeitungen und Zeitschriften ausgetragen, was wenigstens etwas Taschengeld einbrachte und man sich dadurch zumindest ein paar ganz kleine und bescheidene Wünsche erfüllen konnte.

 

Ansonsten war unsere Jugend ein ständiger täglicher Kampf, man mußte zur Schule und stramm lernen, in manchen Schulen auch am Samstag vormittag oder nachmittag, wie z.B. in der Schule Bernstorffstraße,  die Mutter oder die Eltern waren Berufstätig und man hat sie nur mal' abends gesehen - meist eigentlich nur kurz bevor man ins Bett ging.

Die Zeit nach der Schule war man kurz bei den Großeltern zum Essen oder besuchte sie auch in ihrem Schrebergarten, vorwiegend zum Wochenende, ansonsten ist man herumgebutschert - mal hier und mal da - oder hat sich mit seinen Jugendfreunden aus seiner Clique getroffen und ist mit dem Rad durch die Gegend gegurkt!

Oft sind wir im Sommer auch zum Sandrodeln in die Sandberge gefahren, die damals noch hinter dem Diebsteich waren, daß waren riesige aufgehäufte Hügel mit allerfeinstem goldgelben Sand, auf denen man über die Abhänge mit alten Fussmatten wunderbar herunterrutschen/rodeln konnte.

 

Oder wir haben uns bekannte Jungs und Mädels besucht, die damals nach der Zerstörung Hamburgs noch keine richtige Wohnung hatten und in den von der Britischen Besatzungsmacht gebauten Notunterkünften "Nissenhütten" leben mußten, besucht, welche auch in der Nähe der "Sandberge" waren und haben ihnen Lebensmittel oder ein paar kleine nützliche Geschenke gebracht, denn es ging ihnen damals noch schlechter als uns!

 

Wenn man keine Lust hatte, sich mit dem geliebten Fahrrad herumzutreiben, blieb man in seiner Straße und näheren Umgebung und spielte Fussball mit den Jungs aus seiner Straße, oder Kippel-Kappel, oder ließ Drachenfliegen, oder spielte mit Glas-Murmeln um Gewinn oder ditschte mit Pfennigen gegen einen Wandsockel, oder diskutierte die aktuellen Rock'N'Roll Favoriten und deren neue Songs, während die vielen hübschen Mädels aus der Nachbarschaft in der Nähe Seilsprangen oder ihren neuen Hula-Hupp-Reifen ausprobierten und ihre tollen "Pettycoats" zum wippen brachten.

 

Natürlich wußten die Mädels damals alle, daß wir Jungs ihnen immer zusahen und haben uns heißlaufen lassen, denn sie wußten stets um ihre Reize und Attraktivität.

 

Keiner von uns war vor 19 Uhr zum Abendessen zuhause - die Mädels vielleicht etwas früher - aber insgesamt waren wir alle nur "Schlüsselkinder" und

wir hatten wirklich viel Freiheit und das Vertrauen von unseren Müttern oder Eltern oder Großeltern. (Dafür bin ich heute noch sehr Dankbar!).

 

Wenn man bei sehr schlechtem Wetter zuhause blieb, kamen die Freunde und Freundinnen zu Besuch oder ging sie besuchen und man spielte dann irgendein Brettspiel oder hörte sich den Rock'N'Roll über sein Transistor-Radio an, ansonsten spielte man ein paar Singles oder LP's über die Radio-Truhe von den Eltern, wenn diese nicht zuhause waren, kicher!

Meinen erstes Transistorradio (japanisches Fabrikat) bekam ich zu Weihnachten 1958, darauf habe ich mir immer am Samstagabend im Bett die Sendung "Die Jagd nach dem Täter" als Hörspiel um 22:00 Uhr angehört, daß war immer sehr spannend und hat mich begeistert.

 

"Die Radio-Station 'Radio Luxemburg - The Station of the Stars', mit 'Camillo Felgen' waren immer ein Highlight, es wurden dem Radiozuhörer immer die besten und neuesten Top-Songs aus der amerikanischen oder englischen und internationalen Musikszene vorgespielt."    

 

Mein erster Plattenspieler zum 12 Geburtstag war ein kleines Ding für eine Single - ich weiß heute nicht mehr wie das Gerät hieß - aber die ersten beiden Single's waren damals von "Papa Bue's Viking Jazz Band" mit dem Titel "Schlaf mein Prinzchen", die Single war in Kanariengelb, die zweite Single war auch von "Papa Bue's Viking Jazzband" und der Titel war "Wiegenlied", die Single war in Knallrot.

 

Obwohl ich kein großer Jazzfreund bin, haben mich diese beiden Stücke irgendwie am Rande und im laufe meines Lebens begleitet, vermutlich weil es die ersten Schallplatten waren, die ich jemals geschenkt bekommen habe!?

Natürlich hatte meine Mutter durch ihr Geschenk mein Interesse an Musik erweckt - wenn es nicht sowieso schon vorhanden war - aber meine Favoriten waren in der damaligen Zeit - ganz besonders - Jerry Lee Lewis, Fats Domino, Duane Eddy, Buddy Holly usw. und alle "Motown-Musik", mit Soul and Blues.

Natürlich habe ich auch später einige Jazzmusiker - wie z.B. Stan Getz oder Grover Washington - schätzen gelernt, aber mein Herz war immer beim Rock.

 

Rock'N'Roll und Boogie-Woogie ist immer noch die Musik, welche mich heute noch als "Opa" aus dem Hocker reisst und mir richtig gute Laune macht.

Die damalige deutsche Musik mit dem nachgemachten Rocker "Peter Kraus und Peter Beil ect." ist mir einfach ein Greuel, ich mag sie nicht hören.

 

In meiner Jugendzeit gab es eine Kneipe direkt an der Sternbrücke, welche einem Chinesen gehörte, dort konnten wir - mit ca. 14 Jhr. - auch ein Bier oder ein Alsterwasser bekommen, ohne das wir nach dem Ausweis gefragt wurden.

Wir konnten dort unseren Top-Aktuellen Rock'N'Roll über die Musik-Box hören und mit unserer Clique im Hinterzimmer völlig Stressfrei zusammensitzen, daß war auch ein gewisse Art von jugendlicher Freiheit, die manch' anderer unser Schulfreunde nicht hatte. (Dafür bin ich dem Wirt heute noch dankbar.)

 

Außerdem hatten wir einen Jugendfreund - Jonny Bergmann - , welcher gleich bei mir um die Ecke wohnte und dessen Vater in dem alten Kriegs-Bunker in der Langenfelder-Strasse eine große Spiel-Automaten-Firma hatte und dort diese Geräte entwickelte und zusammenbaute.

Unser Jugenfreund Jonny hatte dann einmal seinen Vater gebeten, uns eine alte ungenutzte Arbeitshütte auf der Rückseite des Bunkers (mit Mobiliar), als "Geheimtreff" der Clique zu überlassen, was der Vater auch sofort genehmigte.

 

Diese ehemalige Arbeitshütte war voll möbiliert, Couchen, Sessel, Tische, Esstische und Stühle, komplete Küche, Geschirr, Bestecke und Gläser ect. und eine seperate Toilette und alles mit Stromversorgung durch den Firmen-Bunker.

Das war einmalig, für uns als junge Burschen und für unsere persönliche Freiheit..., wir konnten machen und tun, was wir wollten, in unserer "geheimen Burg", wie wir sie damals nannten.

Natürlich hatten wir auch Musik, spielten oder versuchten uns an div. Instrumenten um auch selbst Rockstars zu werden und diskutierten ohne Ende täglich, nach der Schule über Gott und die Welt und die Musik - und natürlich - über Mädchen!

 

Selbstverständlich haben wir auch unsere hübschen Mädels in unsere "Geheime Burg" eingeladen, allein schon um zu Protzen und um anzugeben, es war natürlich auch Knutschen angesagt, aber in der Gemeintschaftsrunde war das weniger angesagt/populär, auch wenn man heißgelaufen war!

 

Allerdings war auch der Vater von Jonny so schlau, daß jeden Tag die Stromzufuhr um 21:30 Uhr abgestellt wurde und die Nachtwächter der Firma bei uns im "Geheimtreff" nachsahen und kontrollierten, daß wir alle auch nach hause gingen.

 

Man, waren das wirklich tolle und abenteuerliche Zeiten, heute im Alter möchte ich diese Erinnerungen nicht mehr missen, daß waren Erfahrungen, die mich u.a. für mein ganzes Leben geprägt haben.

Dieser Lebensabschnitt in meiner Jugend bis ca. 15-16 Jahren hat mich in meiner Persönlichkeit zu dem gemacht, was ich heute als erwachsener Mann bin - wobei letztendlich die späteren und restlichen Lebenserfahrungen auch eine große Rolle gespielt haben dürften!?

 

Leider habe ich meinen Jugenfreund John "Jonny" Bergmann bis heute nicht wiederfinden können, obwohl ich schon seit vielen Jahren versuche, ihn wieder aufzuspüren und mit ihm gerne Kontakt aufnehmen möchte. (Das macht mich sehr traurig.)

Ebenso geht es mir mit anderen aus meiner Jugendzeit, mit Jugendfreunden und Freundinnen oder mit ehemaligen Schulkameraden/innen, aus welcher Schule auch immer... - waren ja nur 3 in der Jugendzeit bis 15 - kicher!

 

Na gut, damit für dieses mal' genug geschrieben, dies war mein Bericht an Dich bis zu meinem 15. Lebensjahr, danach ging der zweite Abschnitt meines Lebens los, der auch seine speziellen Erlebnisse und Erfahrungen in sich hatte....!

 

Ich hoffe, Lieber Alfons, daß Du mir bitte nicht böse bist, wenn dieser Brief erst so spät bei Dir eintrifft, aber ich hatte reell in den letzten Wochen doch arge gesundheitliche Probleme.

 

Viele herzliche Grüße und danke für Deine geschätzte Aufmerksamkeit,

bis demnächst, hol di stief min jung,

Sydney

 

 

P.S. Wie telefonisch besprochen und von Dir genehmigt, sende ich diese Email mit Deiner Erlaubnis auch an Uwe Mammel und K.D. Neihaus, OK!

Moin Moin Uwe,

Danke schön für Deine schnelle Rückantwort, Du bist ja auch schon früh' am Ball...hihi!

Übrigens, ich möchte mich noch mal' bei Dir sehr herzlich für Deine Infos für eine eigene Webseite für die Pestalozzi-Schule - und meinen speziellen Jahrgang - bedanken, aber das wird für mich so nicht in Frage kommen!

1. Ich bin ein völlig unbedarfter PC-Anwender und bin froh, wenn ich eine Email schreiben kann!

2. Ich kenne niemanden mehr aus meinem Jahrgang, habe auch keinerlei Namen oder Kontakte, außerdem hat sich bisher (innerhalb von über 4 Jahren über Stayfriends, auch noch kein einziger Klassenkamerad oder Klassenkameradin bei mir gemeldet...), insofern wüsste ich auch somit nicht, mit wem ich eine dann überhaupt gemeinsam eine eigene Seite aufbauen sollte???

3. Insofern könnte ich - mit so geringen Informationen und ohne Namen der ehemaligen Schul- und Klassenkameraden/innen - niemals eine eigene Webseite aufbauen!

4. Ich habe auch keine Schul- oder Klassenliste zur Verfügung, keinerlei Fotos mehr aus meiner Schulzeit oder von Schulfreunden etc., weil wirklich alles bei mir "Verschütt" gegangen ist!

5. Die jahrelange endlose vergebliche Suche - ohne irgendwelche Rückmeldungen - hat mich auch ziemlich enttäuscht und deprimiert und so habe ich nun auch langsam die Lust verloren, mich noch weiterhin intensiv um diese Sache zu kümmern.

6. Es wäre wirklich sehr nett von Dir und Alfons gewesen, wenn Ihr beide auch die einzelnen Jahrgänge anderer Abschluss-Jahrgänge mit in Eure Supertolle-Webseite aufgenommenen hättet, aber da Ihr Euch scheinbar nur auf Euren eigenen Abschluss-Jahrgang konzentriert, ist insofern wohl kein 'Platz' mehr für die anderen Mitschüler- und Mitschülerinnen!?

 

( Kommentar von Uwe " ist vorhanden " )

7. Okay, ich habe durchaus Verständnis dafür, dass Du und Alfons reichlich Arbeit und viel Mühe mit der Webseite habt und viel von Eurer privaten Zeit und Geld investiert und möchte mich hier auch noch einmal sehr herzlich bei Euch beiden für Eure engagierten Bemühungen bedanken, es ist immer wieder sehr interessant, die historischen Informationen auf Eurer Seite anzusehen und - sozusagen, mehr oder weniger, in Erinnerungen zu schwelgen...- Dankeschön.

In diesem Sinne möchte ich mich für den heutigen "Schnee-Mittwoch" nett verabschieden und wünsche Dir und Alfons weiterhin viel Erfolg mit Eurer Webseite.

Tschüß ut Hamborg,
Sydney
  



Kontaktdaten

Alfons Hendrik Hartogs   alfonshartogs@aol.com

 

Uwe Mammel                 umammel@web.de   

 

 

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